Der Ortsteil Lang-Göns

Der Ortsteil Lang-Göns, denn so wird er geschrieben, wenn man nicht von der Gesamtgemeinde Langgöns spricht, hat heute ca. 6700 Einwohner und umfasst ca. 1500 ha.

Lang-Göns ist im Südzipfel des Gießener Beckens gelegen und befindet sich 194 m über dem Meeresspiegel. Den Einwohnern stehen viele öffentliche Einrichtungen, wie z. B. Bürgerhaus, Turnhalle, Großsporthalle, Schule, Feuerwehrgerätehaus, Friedhofskapelle, Spielplätze und Kindertagesstätten zur Verfügung. Über 60 Vereine bieten umfangreiche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Zahlreiche mittelständische Gewerbebetriebe bieten fast 3000 Arbeitsplätze, darunter auch das Briefverteilzentrum der deutschen Post AG.

Zur Geschichte:
Vor rund 5000 Jahren lebten hier die Steinzeitbauern, denen in der Bronzezeit (um 1800 v. Chr.) die Hügelgräberleute folgten. Um 1200 v. Chr. kamen andere Stämme in unseren Raum, und gegen 900 v. Chr. zogen die Halstattbauern von Süden heran. In den Jahren 500 bis 600 v. Chr. überlagerten die Kelten aus dem Westen und Süden die Bevölkerung. Um 100 v. Chr. kamen andere germanische Züge in das Gebiet und gerieten mit den Römern in Konflikt, deren
"Staatsgrenze" der Limes von 85 bis 165 n. Chr. auch die fruchtbare Wetterau umschloss, welche als Kornkammer der römischen Legionen diente. Doch die Chatten drängten von Norden und Osten gegen diese Grenze und drängten die Römer später zurück.

Die Chatten ließen sich in unserem Raum nieder. Aus ihnen wurden die heutigen Hessen. Nach dem Zusammenbruch des römischen Weltreiches (ab 450 n. Chr.) gehörte das Gießener Becken, zu dem auch Lang-Göns zählt, zum fränkischen Reich. In dieser Zeit setzten auch die ersten urkundlichen Nachrichten aus unserem Raum ein. So wird die "Gunniser Marca" erstmals in einer Urkunde des Klosters Lorsch am 19. Januar 777 erwähnt.

Durch einige Jahrhunderte hinweg waren die vier Gönsorte (Lang-Göns, Kirch-Göns, Pohl-Göns und Ebersgöns) einfach als Gunse bekannt.

Die größte und volkreichste Einzelsiedlung in der Mark wurde später “Langen-Gunse" genannt (1235). Aus diesem Name entwickelte sich der heutige Name Lang-Göns. Schon früh erlangte das Dorf einige Bedeutung. So war es zwischen 1452 und 1821 Hauptsitz des Amtes Hüttenberg. Seit 1850 erschloss die Eisenbahn den Ort und führte zu einem bewegteren Lebensrhythmus.

Lang-Göns war ein Bauerndorf. Dieses Erscheinungsbild hat jedoch in den Jahren seit dem 1. Weltkrieg eine grundlegende Wandlung erfahren, als die Zahl der Gewerbebetriebe zunahm.

Zahlreiche Heimatvertriebene mussten nach dem letzten Krieg eingegliedert werden und erhöhten schnell die Einwohnerzahl um über 75 %. Die Lösung der damit auftretenden Aufgaben ergab eine tiefgreifende Strukturänderung. Seit jener Zeit bis heute hat sich die Einwohnerzahl weit mehr als verdoppelt.